Luftdruck
Die Atmoshpäre
Die Atmosphäre ist wie ein tiefer Ozean aus Luft, der die Erde umhüllt. In gewisser Weise verhält sich die Atmosphäre wie eine Flüssigkeit:
- der Druck wirkt in alle Richtungen.
- der Druck fällt, wenn du mit einem Ballon aufsteigst
(weil mit steigender Höhe immer weniger Gewicht auf deinem Kopf lastet).
Im Gegensatz zu einer Flüssigkeit kann Luft komprimiert (zusammengedrückt) werden. Daher ist die Atmosphäre nahe des Erdbodens dichter als beispielsweise auf dem Mount Everest. Die Atmosphäre der Erde reicht Hunderte von Kilometern in den Weltraum, doch der Großteil tummelt sich unterhalb von etwa 10 Kilometern.
Luftdruck
Auf Meereshöhe beträgt der atmosphärische Druck etwa 100 kPa (100.000 Newton pro Quadratmeter) - das entspricht etwa dem Gewicht von zehn Schrott-Autos, die auf nur einem Quadratmeter übereinander gestapelt sind. Von diesem riesigen Druck wird ein Mensch aber nicht zermalmt, da der Druck in der Lunge und der Druck im Blut-Kreislaufsystem darauf abgestimmt sind.
Das Quecksilberbarometer
Instrumente, die den atmosphärischen Druck messen, werden Barometer genannt. Das Barometer rechts enthält das flüssige Metall Quecksilber. Der atmosphärische Druck kann das Quecksilber in das Röhrchen drücken weil der Raum an der Oberseite des Röhrchens keine Luft enthält. Dort herrscht ein Vakuum.
Auf Meereshöhe bewirkt der atmosphärische Druck, dass eine Säule aus Quecksilber durchschnittlich 760 mm hoch ist. Weil es bequemer ist, bezeichnen Wissenschaftler den Luftdruck meistens nur als "760 Millimeter Quecksilber." Auf der anderen Seite ist es aber sehr leicht, diese "760 mm Quecksilber" in Pascal und andere Einheiten umzurechnen, wie du weiter unten sehen wirst.
Der tatsächliche Wert des atmosphärischen Drucks variiert leicht je nach dem, was für ein Wetter wir haben. In Gebieten mit niedrigerem Luftdruck bilden sich Regenwolken, so dass ein Druckabfall beim Ablesen eines Barometers bedeuten kann, dass schlechtes Wetter im Anmarsch ist. Der atmosphärische Druck nimmt aber auch mit der Höhe über dem Meeresspiegel ab. Diesen Vorgang macht man sich in Form eines Höhenmessers zunutze. Solche Geräte findet man in jedem Flugzeug, um die Flughöhe zu bestimmen.
Normaler Luftdruck
Der Druck, der eine Quecksilbersäule 760,0 mm hochdrückt, wurde früher als physikalische Atmosphäre oder 1 atm bezeichnet. Der Wert in Pascal kann durch Berechnung des Drucks aufgrund einer solchen Quecksilbersäule bestimmt werden.
In einer Tiefe h einer Flüssigkeit mit der Dichte $\rho$ herrscht ein Druck von:
$\rho \ \cdot \ g \ \cdot \ h$
wobei:
$\mathrm {g \ = \ 9,807 \ \tfrac {N}{kg}}$ (oder 10 $\mathrm {\tfrac {N}{kg}}$, wenn weniger Genauigkeit erforderlich ist).
Da die Dichte von Quecksilber $\mathrm {13590 \tfrac {kg}{m^3}}$ beträgt und die Höhe der Quecksilbersäule 0,7600 m, gilt folgendes:
$\mathrm {1 \ atm \ = \ \rho \ \cdot \ g \ \cdot \ h \ = \ 13590 \ \tfrac {kg}{m^2} \ \cdot \ 9,807 \ \tfrac {N}{kg} \ \cdot \ 0,7600 \ m \ = \ 101 300Pa}$
Bei den Taschenrechnern kann man der Einfachheit halber davon ausgehen, dass:
1 atm = 100.000 Pa
Bei der Wettervorhersage wird für den Luftdruck meistens Millibar (mb) als Druckeinheit verwendet:
1 mb = 100 Pa
so dass der normale atmosphärische Druck etwa 1000 Millibar beträgt.
Das Manometer
Mit einem Manometer misst man eine Druckdifferenz. Das Gerät oben rechts ist mit Quecksilber gefüllt. Durch das Verschieben der Quecksilbersäule wird der Druck angezeigt, den das eingeleitete Gas zusätzlich zum Luftdruck hat.
Dieser zusätzliche Druck wird als Überdruck bezeichnet. Um den tatsächlichen Druck der Gasleitung zu bestimmen, addiert man zu diesem Überdruck den Luftdruck hinzu.