Reibung und Bremsung
Reibung
Reibung ist eine Kraft, die versucht zu verhindern, dass Materialien frei aneinander gleiten können.
Es gibt beispielsweise Reibung zwischen deinen Schuhen und dem Boden, auf dem du gehst. Reibung heizt die beweglichen Teile einer Maschine auf. Um Reibung zu reduzieren, sind Räder auf Kugel- oder Rollenlagern montiert und Öl oder Fett macht die Flächen von zwei beweglichen Teilen gleitfähig.
Reibung ist nicht immer ein Ärgernis. Sie gibt Schuhen und Reifen Halt auf dem Boden und sie ist die Grundlage in den meisten Bremssystemen. Auf einem Fahrrad zum Beispiel werden Gummiblöcke gegen die Felgen gedrückt, um die Drehung des Rades zu verlangsamen.
Statische and dynamische Reibung
Wenn an dem Ziegelstein unten nur leicht gezogen wird, bewegt er sich wegen der Reibung nicht. Wenn die Zugkraft erhöht wird, erhöht sich auch die Reibung, aber nur solange, bis der Block anfängt zu rutschen. Diese Reibung nennt man Anfangsreibung oder statische Reibung. Bei einem Ziegelstein mit höherer Masse wirkt eine größere Gewichtskraft und die Anfangsreibung ist höher. Sobald der Ziegelstein sich zu bewegen beginnt, verringert sich die Reibung: Diese dynamische Reibung ist niedriger als eine statische Reibung.
Dynamische Reibung erhitzt Materialien. Wenn etwas entgegen der Reibungskraft bewegt wird, wird Arbeit geleistet und kinetische Energie wird in thermische Energie umgewandelt. Bremsen eines Autos und andere Maschinen müssen so konstruiert sein, dass sie diese Wärmeenergie abführen. Andernfalls können die beweglichen Teile so heiß werden, dass sie sich festsetzen.
Geschwindigkeit und kinetische Energie
Damit ein Auto zum Stillstand kommt (seine Geschwindigkeit verliert), muss es seine gesamte kinetische Energie verlieren. Da die kinetische Energie $\scriptsize{\tfrac{1}{2}} \cdot \mathsf{Masse \ \cdot \ Geschwindigkeit^2} \ (\smash{\tfrac{1}{2}}mv^2)$ ist, hat ein Auto mit der doppelten Geschwindigkeit viermal so viel kinetische Energie und benötigt ungefähr das Vierfache des Bremsweges. Es ist die stark erhöhte kinetische Energie, die einen Unfall auf der Autobahn so zerstörerisch macht.
Bremsweg
In einer gefährlichen Situation muss der Fahrer eines Autos schnell reagieren und die Bremsen betätigen. Der Gesamtbremsweg des Autos ergibt sich aus den folgenden Zeiten:
- der Reaktionsweg - in dieser Zeit fährt das Auto weiter, bevor der Fahrer reagiert und die Bremsen betätigt.
- der Bremszeit - in dieser Zeit fährt das Auto weiter, während der Fahrer auf die Bremsen tritt und es zum Stehen kommt.
Ein durchschnittlicher Fahrer benötigt etwa eine halbe Sekunde, um zu reagieren und das Bremspedal zu betätigen. Dies nennt man Reaktionszeit des Fahrers. Während dieser Zeit wird das Auto nicht langsamer und je schneller es ist, desto weiter fährt es.
Die folgende Grafik zeigt, wie der Bremsweg von der Geschwindigkeit abhängt: